Gesunde Ernährung bei Herzinsuffizienz

Eine ausgewogene Ernährung im Stil der Mittelmeerdiät kann als Therapie bei Herzschwäche eingesetzt werden. Eine Ernährung mit den richtigen Nährstoffen stärkt Ihr Herz, senkt die Risikofaktoren und lindert die Symptome der Herzinsuffizienz.

Autor:in: Elisabeth Fox (B.A. Ernährungsberatung, DGE- und VFED-zertifiziert)

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Älterer Mann und ältere Frau sitzen gemeinsam am Tisch und essen.

Wie kann eine Ernährungstherapie bei Herzinsuffizienz helfen?

Eine gezielte Ernährungsberatung bei Herzinsuffizienz kann helfen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und Symptome wie Ödeme, Kurzatmigkeit oder Müdigkeit zu lindern.

Eine auf Sie persönlich angepasste Ernährung kann auch dazu beitragen, ein gesundes Körpergewicht zu halten oder zu erreichen. Bei Übergewicht kann eine Gewichtsabnahme durch die richtige Ernährung dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren und damit auch die Symptome einer Herzinsuffizienz zu lindern.

Zusätzlich kann eine ausreichende Versorgung mit wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen dazu beitragen, den Körper fit zu halten und das Immunsystem zu stärken.

Insgesamt kann eine bedarfsgerechte Ernährung dazu beitragen, die Lebensqualität von Menschen mit Herzschwäche zu verbessern und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Wichtig ist dabei, dass bei einer individuellen Ernährungstherapie die Ernährungsempfehlungen an Ihre Ausgangssituation und Ihre persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.

Eine ältere Frau ist in der Küche, hält eine Tasse in ihren Händen, lacht und lässt ihren Blick nach draußen schweifen.

Empfehlungen für eine gesunde Ernährung bei Herzinsuffizienz

Grundsätzlich gelten für herzkranke Menschen die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für Gesunde. Allerdings ist auf die Trinkmenge zu achten, da eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme das Herz zusätzlich belasten kann.

Studien haben gezeigt, dass eine Mittelmeerdiät mit einem niedrigeren Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle verbunden ist. Sie kann dazu beitragen, die Risikofaktoren für Herzinsuffizienz wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Diabetes zu reduzieren. Deshalb wird die Mittelmeerdiät auch oft als eine empfehlenswerte Art der Ernährung bei Herzinsuffizienz angesehen.

Die herzgesunde Mittelmeerdiät basiert auf einem hohen Verzehr von Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und Samen, sowie einem moderaten Konsum von Milchprodukten und magerem Fleisch.

Ernährungstipps aus der Mittelmeerdiät

  • Verwenden Sie Olivenöl als Hauptfettquelle: Olivenöl ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren, die dazu beitragen können, den Cholesterinspiegel im Blut zu senken und somit das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.
  • Essen Sie viel Obst und Gemüse: Obst und Gemüse ist reich an Antioxidantien und Ballaststoffen. Diese Nährstoffe tragen dazu bei, Entzündungen im Körper zu reduzieren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.
  • Wählen Sie Vollkornprodukte: Vollkornprodukte steigern die Herzgesundheit, da sie mehr Ballaststoffe enthalten als raffinierte Getreideprodukte und dazu beitragen können, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und den Cholesterinspiegel im Blut zu senken.
  • Bevorzugen Sie frische, unverarbeitete Lebensmittel und vermeiden Sie Fertigprodukte. Verarbeitete Lebensmittel sind oft reich an Natrium, Zucker, Salz und gesättigten Fettsäuren. Wer regelmäßig stark verarbeitete Lebensmittel konsumiert, erhöht langfristig sein Risiko für Bluthochdruck und andere Herzkrankheiten.
  • Essen Sie Fisch und Geflügel statt rotem Fleisch: Fisch und Geflügel sind reich an Protein, aber auch an Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können. Eine Ernährung mit viel rotem Fleisch hingegen kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
  • Essen Sie salzarm und verwenden Sie stattdessen Kräuter und Gewürze: Kräuter und Gewürze können Ihrem Essen reichlich Geschmack verleihen, ohne dass Sie viel Salz hinzufügen müssen. Ein hoher Natriumkonsum kann zu Bluthochdruck und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
  • Ein moderater Alkoholkonsum, insbesondere von Rotwein, wird in der Mittelmeerdiät mit einem geringeren Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Da Alkohol jedoch einen negativen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System haben kann, wird hier empfohlen, den Alkoholkonsum zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) empfiehlt für Männer mit Herzinsuffizienz einen maximalen Alkoholkonsum von 20 Gramm reinem Alkohol pro Tag, was etwa einem halben Liter Bier (5 % Alkohol) oder einem Viertelliter Wein (12 % Alkohol) entspricht. Bei Frauen sollte der Konsum auf maximal 10 Gramm reinen Alkohol pro Tag begrenzt werden, was etwa einem Viertelliter Bier oder einem Achtelliter Wein entspricht. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jeder Mensch individuell auf Alkohol reagiert und dass die Empfehlungen je nach Schwere der Herzinsuffizienz und den Begleiterkrankungen variieren können.
Auf einer Arbeitsplatte liegen gesunde Lebensmittel für eine mediterrane Ernährung.

Therapie bei Herzinsuffizienz: Herzgesunde Ernährung

Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung verbessert die Gesundheit Ihres Herzens. So lindern Sie auch bestehende Symptome einer Herzinsuffizienz und steigern Ihr Wohlbefinden im Alltag. Unsere Ernährungstherapeut:innen helfen Ihnen gerne dabei, die richtige Ernährungsweise für Sie zu finden.

Frau sitzt am Tisch und hat eine Schale mit Salat vor sich stehen.

Quellen:

Deupmann AK, Debus ES, Grundmann RT. Evidenzbasierte Ernährung bei zerebrovaskulären und kardiovaskulären Erkrankungen. Gefässchirurgie. 2021;26:308–317. DOI: 10.1007/s00772-021-00767-z

Ezekowitz JA, SODIUM-HF Investigators, et al. Reduction of dietary sodium to less than 100 mmol in heart failure (SODIUM-HF): an international, open-label, randomised, controlled trial. Lancet. 2022 Apr 9;399(10333):1391–1400. DOI: 10.1016/S0140-6736(22)00369-5. Epub 2022 Apr 2. Erratum in: Lancet. 2022 Oct 8;400(10359):1194. PMID: 35381194

Padilha G, et al. Dietary patterns in secondary prevention of heart failure: a systematic review. Nutrients. 2018;10:828. DOI: 10.3390/nu10070828

Tektonidis TG, Åkesson A, Gigante B, Wolk A, Larsson SC. Adherence to a Mediterranean diet is associated with reduced risk of heart failure in men. Eur J Heart Fail. 2016;18(3):253–259. DOI: 10.1002/ejhf.481

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