Was sagt der BMI wirklich aus?
Der Body Mass Index (BMI) ist eine weit verbreitete Methode, um das Körpergewicht zu bewerten. Doch ist der BMI immer aussagekräftig? Während er eine erste Orientierung bietet, gibt es viele Faktoren, die die Aussagekraft des BMI einschränken.

Was ist der BMI?
Der Body Mass Index (BMI) ist eine Methode, um das Körpergewicht zu bewerten. Er wird berechnet, indem das Körpergewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Körpergröße in Metern geteilt:
BMI = Körpergewicht in kg / (Körpergröße in m)²
Das Ergebnis gibt Auskunft darüber, ob das Gewicht im Normalbereich liegt oder ob Unter- bzw. Übergewicht vorliegt. Der BMI wird in verschiedene Bereiche unterteilt, um diese Einordnung zu erleichtern.
BMI-Bereiche und deren Bedeutung
Der BMI wird nach der WHO (Weltgesundheitsorganisation) wie folgt eingeteilt:
Klassifikation | BMI-Grenzwert (kg/m²) |
---|---|
Untergewicht | < 18,5 |
Starkes Untergewicht | < 16 |
Mäßiges Untergewicht | < 16 - 16,99 |
Leichtes Untergewicht | < 17 - 18,49 |
Normalgewicht | 18,5 - 24,9 |
Übergewicht | 25 - 29,9 |
Adipositas (Fettleibigkeit) | > 30 |
Adipositas Grad 1 | 30,1 - 34,9 |
Adipositas Grad 2 | 35 - 39,9 |
Adipositas Grad 3 | > 40 |
Warum ist der BMI in manchen Fällen nicht aussagekräftig?
Der BMI bietet eine erste Orientierung zur Bewertung des Körpergewichts, hat jedoch einige Einschränkungen. So liefert der BMI keine Informationen über den Anteil an gesunder Muskelmasse, ungesundem Körperfett oder Wassereinlagerungen im Körper.
Bedeutung der Körperzusammensetzung
Ein hoher BMI bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine Person ungesund ist. Ein Beispiel, warum der BMI nicht immer aussagekräftig ist: Ein Bodybuilder mit viel Muskelmasse kann einen BMI über 30 haben und würde daher als adipös eingestuft werden. Da Muskeln jedoch mehr wiegen als Fett, kann sein Körperfettanteil trotzdem sehr niedrig und seine Gesundheit ausgezeichnet sein.
Umgekehrt kann auch jemand mit einem BMI im Normalbereich einen ungesunden, hohen Körperfettanteil haben. Dieses Phänomen wird als TOFI (Thin Outside, Fat Inside) bezeichnet. Dabei sammelt sich Fett nicht unter der Haut, sondern zwischen den Organen an. Diese versteckte Fettansammlung kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen, darunter Stoffwechselstörungen oder eine Fettleber.
Eine genauere Messung des Körperfettanteils und der Muskelmasse kann durch eine BIA (Bioelektrische Impedanzanalyse) erfolgen. Dabei wird mithilfe eines kleinen elektrischen Widerstands die Körperzusammensetzung ermittelt. Diese Methode wird häufig im Sportbereich sowie bei Erkrankungen wie Nierenerkrankungen oder Fehl- und Mangelernährung eingesetzt.
Bauchumfang als weiterer Indikator
Ein weiterer wichtiger Indikator ist der Bauchumfang. Bauchfett, das sich um die inneren Organe wie Leber, Magen und Darm anlagert, erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Der Bauchumfang ist dabei ein entscheidender Faktor.
- Frauen: über 88 cm = erhöhtes Risiko
- Männer: über 102 cm = erhöhtes Risiko
Es wird zwischen zwei Haupttypen der Fettverteilung unterschieden: dem Apfeltyp und dem Birnentyp.
- Beim Apfeltyp sammelt sich das Fett hauptsächlich am Bauch, Rücken und an den inneren Organen (z. B. Leber, Darm und Magen). Dies führt zu einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
- Beim Birnentyp lagert sich das Fett überwiegend an Hüfte, Gesäß und Oberschenkeln an, wodurch das Risiko für gesundheitliche Probleme in der Regel geringer ist.

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Fazit: Was sagt der BMI aus?
Der BMI allein ist nicht aussagekräftig genug, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen zu beurteilen. Es sollten immer zusätzliche Faktoren wie der Bauchumfang und eine BIA (Bioelektrische Impedanzanalyse) berücksichtigt werden, um ein vollständiges Bild der Gesundheitslage zu erhalten.
Quellen:
Stiftung Gesundheitswissen. Was bedeutet mein BMI-Wert? 2023 [zitiert 20. November 2024]. https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/sites/default/files/2023-08/2023_05_22_Diagnostik_Adipositas_vf.pdf