Ernährungstagebuch richtig führen – Praktische Vorlage & hilfreiche Tipps

Ein Ernährungstagebuch dient dazu, das Essverhalten zu dokumentieren. Es hilft, den Istzustand zu erfassen und zu analysieren. Auf dieser Grundlage kann dann entschieden werden, ob und inwiefern die Ernährung umgestellt werden sollte.

Autor:in: Redaktion Ernährungs-Therapie.net

Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert:
Frau macht Notizen beim Kochen

Was ist ein Ernährungstagebuch?

Ein Ernährungstagebuch ist eine Art Tagebuch, in dem Sie genau dokumentieren, was Sie an dem jeweiligen Tag wann verzehrt haben. Auch die aktuelle Gefühlslage und Beschwerden können erfasst werden.

Es ist nützlich, um Essgewohnheiten zu analysieren. Es kann auch helfen, Unverträglichkeiten und Auslöser für emotionales Essen zu identifizieren.

Was bringt ein Ernährungstagebuch?

Ein Ernährungstagebuch kann in verschiedenen Situationen sinnvoll sein und unterschiedliche Zwecke erfüllen.

Essgewohnheiten analysieren

Ein Ernährungstagebuch hilft, sich der eigenen Ernährungsgewohnheiten besser bewusst zu werden. Indem man aufschreibt, was man den Tag über alles isst, kann einem beispielsweise klar werden, dass es zusammengezählt mehr ist, als man denkt. Dadurch kann ein Ernährungstagebuch das Abnehmen erleichtern.

Anhand eines Ernährungstagebuchs lässt sich auch feststellen, ob der Bedarf an wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Eiweiß gedeckt wird.

Es kann Ihnen außerdem helfen, Auslöser für ungesundes oder emotionales Essen zu finden. Viele Leute essen beispielsweise am Wochenende gesünder, weil sie dann Zeit zum Kochen haben. Unter der Woche greifen sie aufgrund von Stress eher zu Fast Food.

Das Tagebuch hilft zudem, bewusstere Entscheidungen zu treffen. Wenn Sie beispielsweise sehen, dass Sie täglich 3-4 große Milchkaffee trinken, können Sie sich dazu entschließen, dies auf einen Milchkaffee zu reduzieren.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien entdecken

Ein Ernährungstagebuch ist auch eine sehr gute Methode, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien ausfindig zu machen.

Hier gibt es zwei Ansätze:

1. Reguläres Essverhalten dokumentieren

Sie dokumentieren, was Sie täglich essen. Nach jeder Mahlzeit notieren Sie, wie Sie sich fühlen. Schreiben Sie auch auf, wie Sie schlafen und wie viel Energie Sie haben. Falls Sie bestimmte Beschwerden haben, die auf eine Unverträglichkeit hindeuten, sollten Sie insbesondere diese Symptome dokumentieren.

2. Ausschluss von Lebensmitteln

Verzichten Sie für eine gewisse Zeit auf Lebensmittel, die Auslöser für Unverträglichkeiten sein können und dokumentieren Sie in dieser Zeit genau, was Sie stattdessen essen und wie es Ihnen damit geht. Dadurch können Sie besser beurteilen, ob der Verzicht eine Verbesserung bringt. Ist dies der Fall, sollte eine mögliche Unverträglichkeit ärztlich überprüft werden.

Mann notiert in Ernährungstagebuch

Wie erstelle ich ein Ernährungstagebuch?

Wichtig ist vor allem, dass Sie das Ernährungstagebuch ehrlich und gewissenhaft ausfüllen. Halten Sie auch Ausrutscher und Heißhungerattacken fest, für die Sie sich vielleicht schämen. Es geht nicht darum, dieses Verhalten zu verurteilen, sondern die Ursachen dafür besser zu verstehen und entsprechend gegenwirken zu können.

Notieren Sie das Datum und ob es sich um einen Wochentag (Arbeitstag), Wochenende (arbeitsfreier Tag) oder einen Tag mit einem besonderen Anlass (z. B. eine Hochzeit) handelt. Nutzen Sie am besten für jeden Tag eine eigene Seite oder ein Blatt einer Vorlage.

Jedes Mal, wenn Sie etwas essen oder trinken, sollten Sie folgende Dinge festhalten:

  • Die Uhrzeit
  • Den Ort: Zu Hause oder auf der Arbeit? Unterwegs? Im Restaurant?
  • Speisen: Notieren Sie so genau wie möglich, was und wie viel Sie verzehrt haben. Bei Milchprodukten sollten Sie möglichst auch den Fettgehalt aufschreiben. Geben Sie die Mengen in bekannten Messgrößen an. B. 1 Esslöffel, 1 Handvoll oder 1 Scheibe.
  • Getränke: Auch Getränke sind wichtig, selbst Wasser. Notieren Sie, was Sie genau getrunken haben und wie viel.
  • Anmerkungen/Symptome: Dies ist der ausführlichste Punkt. Hier können Sie alles festhalten, was eventuell relevant sein könnte.

Wichtige Punkte sind z. B. die Umstände: Waren Sie gestresst oder entspannt? Ist etwas Unvorhergesehenes passiert? Sie können hier auch vermerken, was Ihnen sonst noch wichtig erscheint. Wenn Sie beispielsweise krank sind oder in der Nacht kaum geschlafen haben, sollten Sie dies notieren. Halten Sie auch fest, ob Sie allein essen oder in Gesellschaft und mit wem. Tun Sie etwas nebenbei? Zum Beispiel lesen oder fernsehen? Nehmen Sie zum Essen Medikamente ein? Schreiben Sie auch auf, wie Sie sich direkt nach dem Essen und für den Rest des Tages fühlen.

Wie lange muss man ein Ernährungstagebuch führen?

In der Regel wird empfohlen, das Tagebuch für mindestens 7 Tage zu führen. Insbesondere, wenn Sie Unverträglichkeiten ausfindig machen möchten, sollten Sie mindestens eine Woche lang alles dokumentieren, eher länger. In anderen Fällen können ein paar repräsentative Tage ausreichend sein. Im Rahmen einer Ernährungsberatung wird oft ein Ernährungstagebuch geführt. Daran kann die Ernährungsfachkraft sehen, wie die aktuelle Ernährung aussieht und wo Stellschrauben für eine mögliche Ernährungsumstellung liegen.

Form des Tagebuchs

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Ernährungstagebuch zu führen. Sie können beispielsweise in einem Notizbuch handschriftlich alles festhalten oder alle wichtigen Informationen in einem digitalen Dokument aufschreiben, das Sie auf Ihrem Computer speichern. Mahlzeiten können Sie auch mit Fotos dokumentieren.

Wir haben eine Ernährungstagebuch-Vorlage, die sehr nützlich ist. Drucken Sie sie einfach aus und füllen Sie die Tabelle aus. Alternativ können Sie sie auf dem Computer speichern und digital ausfüllen.

Ernährungstagebuch mit Anleitung zum Download

Essverhalten fachlich beurteilen: Ernährungstagebuch auswerten

Mit einem Ernährungstagebuch können Sie viel über Ihr Essverhalten lernen. Aber die Ergebnisse auszuwerten, ist meist nicht einfach. Eine Ernährungsfachkraft kann Ihnen bei der Auswertung helfen. Anhand des Tagebuchs kann er oder sie sehen, wo Verbesserungsbedarf besteht und welche Stellschrauben es für eine Ernährungsumstellung gibt. Die Fachkraft kann Ihnen auch helfen, gesündere Alternativen zu finden, die Ihnen schmecken und in Ihren Alltag passen.

Eine Beraterin ist mit einer Patientin/Klientin im Gespräch. Beraterin und Patientin/Klientin sitzen sich dabei gegenüber.

Quellen:

Burke LE, Wang J, Sevick MA. Self-monitoring in weight loss: a systematic review of the literature. J Am Diet Assoc. 2011;111(1):92-102.

Clevers E, Nordqvist A, Tornblom H, Tack J, Masclee A, Keszthelyi D, et al. Food-symptom diaries can generate personalized lifestyle advice for managing gastrointestinal symptoms: A pilot study. Neurogastroenterol Motil. 2020;32(8):e13820.

Cordeiro F, Epstein DA, Thomaz E, Bales E, Jagannathan AK, Abowd GD, et al. Barriers and Negative Nudges: Exploring Challenges in Food Journaling. Proc SIGCHI Conf Hum Factor Comput Syst. 2015;2015:1159-62.

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    Bei Fettstoffwechselstörungen (Hyperlipidämie und Hyperlipoproteinämie) gilt es, die Blutfette bzw. das Cholesterin im Blut zu senken. Dies kann durch eine angepasste Ernährung erreicht werden. Wichtig ist, zu wissen, welche Lebensmittel Sie bedenkenlos essen können, um Ihre Gesundheit zu fördern.

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  • Wie Sie bei Übergewicht erfolgreich abnehmen

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  • Sorbitunverträglichkeit: Symptome, Test und Behandlung

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  • PCOS mit angepasster Ernährung begegnen

    Eine bedarfsgerechte Ernährung bei dem PCOS ist wichtig, um Ihren Hormonhaushalt und die Insulinresistenz unter Kontrolle zu bekommen. Auf diese Weise können Symptome und der Verlauf der Krankheit verbessert werden. Entscheidend ist das Wissen darüber, was Sie beim PCO-Syndrom essen sollten.

  • PCOS: Die Krankheit, ihre Symptome und Behandlung

    Das polyzystische Ovarialsyndrom, kurz PCOS, ist eine Hormon- und Stoffwechselstörung bei Frauen. Die Symptome des PCOS sind für Betroffene psychisch belastend und können gesundheitliche Folgen haben. Die richtige Behandlung des PCOS mit und ohne Medikamente ist deshalb sehr wichtig.

  • Glutenfreie Ernährung bei Zöliakie

    Bei einer Glutenunverträglichkeit ist eine glutenfreie Ernährung unumgänglich, um ein beschwerdefreies Leben zu führen. Speziell hergestellte Lebensmittel und Zutatenlisten geben Aufschluss darüber, was Sie bei Zöliakie essen dürfen.

  • Zöliakie: Ursache, Symptome und Diagnose

    Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Entzündungen im Darm zu schwerwiegenden Symptomen und Nährstoffmängeln führen. Auslöser für die Beschwerden bei Zöliakie ist der Verzehr von Gluten. Die Diagnose erfolgt durch einen Bluttest und eine Dünndarmbiopsie.

  • Was Sie bei Laktoseintoleranz (nicht) essen dürfen

    Eine Anpassung der Ernährung ist bei Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) unumgänglich, um beschwerdefrei leben zu können. Wichtig ist, zu wissen, was Sie trotz Laktoseintoleranz problemlos essen können und welche Lebensmittel mit Milchzucker Sie besser meiden.

  • Laktoseintoleranz: Symptome, Ursache und Test

    Unter einer Laktoseintoleranz versteht man eine Milchzuckerunverträglichkeit, die Symptome wie Durchfall hervorruft. Die Ursache einer Laktoseintoleranz ist ein Mangel an dem Enzym Laktase. Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit erfolgt ein Atemtest auf Laktoseintoleranz.

  • Wie entsteht Diabetes?

    Typ-1- und Typ-2-Diabetes liegen unterschiedliche Ursachen zu Grunde. Beiden Diabetesformen gemeinsam ist die nachlassende Insulinproduktion, allerdings in sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit.

  • Die richtige Ernährung bei Diabetes mellitus

    Mit der richtigen Ernährung bei Diabetes mellitus können Betroffene ihre Blutzuckerwerte stabil halten und Symptome vermeiden. Die wichtigste Gruppe an Lebensmitteln für Diabetiker sind die Kohlenhydrate – hier gilt besondere Vorsicht.

  • Was ist Diabetes mellitus?

    Diabetes mellitus ist eine chronische Störung des Kohlenhydratstoffwechsels, die für erhöhte Blutzuckerwerte sorgt. Unterschieden wird zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Besonders Typ-2-Diabetes sollte an verschiedenen Anzeichen frühzeitig erkannt werden.

  • Was Sie bei Fructoseintoleranz (nicht) essen dürfen

    Bei einer Fruktoseintoleranz bzw. Fruktosemalabsorption ist die Aufnahme von Fructose (Fruchtzucker) in den Dünndarm gestört. Um beschwerdefrei leben zu können, sollten Betroffene wissen, was sie bei einer Fruktoseintoleranz essen können und worauf sie lieber verzichten sollten. Zu Beginn ist eine systematische Anpassung der Ernährung an die Fruktoseintoleranz wichtig.

  • Fructoseintoleranz: Symptome und Test

    Bei einer Fructoseintoleranz bzw. Fructosemalabsorption ist die Aufnahme von Fructose (Fruchtzucker) in den Dünndarm gestört. Das sorgt bei Betroffenen für unangenehme Symptome. Eine Fructoseintoleranz wird durch einen einfachen Test festgestellt.

  • Die richtige Ernährung bei Gicht (Hyperurikämie)

    Gicht wird durch einen zu hohen Harnsäurespiegel im Körper (Hyperurikämie) ausgelöst. Die richtige Ernährung bei Gicht kann dabei helfen, die erhöhten Harnsäurewerte zu senken und Gichtanfälle zu verringern oder vorzubeugen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, was Sie bei Gicht essen sollten.

  • Gicht (Hyperurikämie): Symptome, Ursachen und Behandlung

    Die schmerzhafte Krankheit Gicht wird durch eine zu hohe Harnsäurekonzentration im Körper (Hyperurikämie) ausgelöst. Die Symptome der Gicht treten schubweise auf und können durch Ernährung und Medikamente gut unter Kontrolle gebracht werden.

  • Was tun bei einer Binge-Eating-Störung?

    Eine Binge-Eating-Störung sollte durch eine multimodale Therapie behandelt werden. Eine Psychotherapie ist unumgänglich, um das emotionale Essen aufzulösen. Weitere Therapieformen wie die Ernährungstherapie können ein normales Essverhalten sowie einen Gewichtsverlust unterstützen.

  • Binge-Eating-Störung: Kriterien und Ursachen

    Eine Binge-Eating-Störung ist eine Essstörung, die durch Essanfälle geprägt ist. Die psychische Erkrankung wird an mehreren Kriterien festgemacht, die sie von anderen Essstörungen unterscheidet. Binge-Eating kann auf vielfältige Ursachen zurückgehen.

  • Ernährungsberatung als Therapie bei Anorexie

    Bei einer Anorexie ist nicht nur die Gewichtszunahme, sondern auch die Rückkehr zu einem gesunden Essverhalten entscheidend. Ein gemeinsam erarbeiteter Essensplan kann Magersüchtigen dabei helfen, ihre Ernährung während und nach der Anorexie umzustellen und so die Essstörung zu überwinden. Ein behutsames Vorgehen ist dabei von großer Bedeutung.

  • Anorexia nervosa: Formen, Anzeichen und Therapie

    Unter Anorexia nervosa versteht man eine Essstörung, die durch einen Gewichtsverlust, ein gestörtes Essverhalten und eine Körperschemastörung gekennzeichnet ist. Oft ist sie durch verschiedene Anzeichen im Verhalten und an körperlichen Veränderungen zu erkennen. Eine Therapie bei Magersucht ist entscheidend, um Langzeitfolgen zu vermeiden.